Ever Pharma
EINE AUF DIE ‘CHAMPIONS LEAGUE’ UNTER DEN PHARMA UNTERNEHMEN AUSGELEGTE REINRAUMLÖSUNG
DIE KEMMLER-GRUPPE AUS DEM SCHWÄBISCHEN TÜBINGEN GEHÖRT ZU JENEM GEHOBENEN MITTELSTAND, DER ZUR DYNAMIK DER DEUTSCHEN WIRTSCHAFT ENTSCHEIDEND BEITRÄGT. DAS UNTERNEHMEN BEFINDET SICH SEIT FÜNF GENERATIONEN IN FAMILIENBESITZ UND ERWIRTSCHAFTET MIT ETWA 2.500 MITARBEITERN EINEN JAHRESUMSATZ VON ÜBER 680 MIO. EURO.
Die zur Gruppe gehörende Firma Kemmlit aus dem nahe gelegenen Dusslingen wurde 1967 gegründet. Sie gehört in Deutschland und europaweit zu den führenden Verarbeitern von HPL-Vollkernplatten (High Pressure Laminate) – einem Material, das Kemmlit seit bereits 27 Jahren einsetzt. Zu den Kernkompetenzen der Firma zählt die Einrichtung von Reinräumen, Personalschleusen und Umkleiden auf höchstem Niveau im In- und Ausland.
Für Ever Pharma in Jena hat Kemmlit unlängst den gesamten Umkleidebereich, die Personalschleusen sowie die
Durchreicheschränke vom CNC Bereich bis zur Reinraumklasse B gemäß den GMPAnforderungen eingerichtet. Ralf Stahl, Head of Cleanroom Division bei Kemmlit, bringt es gleich auf den Punkt: „Solche Reinräume gehören eindeutig zur ‘Königsklasse’. Die Klasse B – wie sie bei Ever Pharma vorgegeben war – stellt die höchste Stufe dar, bei der Personal noch Zugang zu den Räumlichkeiten hat. Darüber liegt nur noch die Klasse A, die gänzlich personenfrei betrieben werden muss“. Dieser hohe Anspruch ist bei den von Ever Pharma in Jena produzierten Arzneimittel eine unumgängliche Voraussetzung: Der Standort ist auf Zytostatika und Medikamente für neurologische Anwendungen spezialisiert. Solche High-End-Produkte müssen unter höchsten Hygienevoraussetzungen hergestellt werden.
EINE MATERIALALTERNATIVE, DIE DEN ANFORDERUNGEN DES PFLICHTENHEFTS EINFACH BESSER ENTSPRACH
Ralf Stahl setzt fort: „Daraus ergibt sich u.a. die Notwendigkeit, ein aufwendiges Schleusensystem einzurichten. Allein das Umziehen erfolgt in fünf Etappen. Danach muss jeder Mitarbeiter nochmals durch zwei Schleusen gehen, bevor er in den Klasse-BBereich gelangen kann. Insgesamt haben wir den Standort mit nicht weniger als 25 Personenschleusen ausgestattet“.
„Selbstverständlich muss bereits in diesem Teil der Räumlichkeiten für strengste Hygiene gesorgt werden. Daher war für die gesamte Einrichtung zunächst Edelstahl spezifiziert worden. Allerdings stellte sich schnell heraus, dass Trespa® TopLab® BASE und Trespa® TopLab® VERTICAL-Platten die bessere Alternative waren“. Ralf Stahl geht in die Details: „Lassen Sie mich mit der Haptik anfangen. Als Auftakt zum Arbeitstag ist es wenig begeisternd, um 6.00 Uhr morgens in Unterwäsche auf einer Edelstahlbank zu sitzen!
Da wünscht man sich gewiss eine kontaktfreundlichere Oberfläche. Auch bei der Optik ergeben sich ganz andere Möglichkeiten, wenngleich bei Ever Pharma durchgehend auf Weiß gesetzt wurde – was übrigens der Einrichtung eine besonders edle Wirkung verleiht.
Trespa® TopLab® ist aber auch in vielen Farbtönen erhältlich, und bei anderen Projekten haben wir durchaus mit kräftigen Farbakzenten, etwa Rot, Grün oder Blau, wie auch mit Pastelltönen gearbeitet. Dagegen mutet Edelstahl stets ein wenig nach Schlachthof an – von dieser Assoziation ist nun mal schwer wegzukommen“.
Edelstahl war zwar 100 Jahre lang die Norm im Reinraum, aber heute gelten Trespa-Platten als interessante Alternative. Die entsprechenden Argumente sind einfach nicht von der Hand zu weisen.“
Ralf Stahl, Ralf Stahl, Head of Cleanroom Division bei Kemmlit.
Es geht aber auch um Grundsätzlicheres: Eine Trespa® TopLab®-Platte ist ungleich einfacher und leichter zu reinigen als eine Edelstahlfläche. Genau genommen ist die Reinigung von Edelstahl eine wahre Schinderei, und bei den eingesetzten Desinfektionsmitteln – in der Hauptsache Chlor und Wasserstoffperoxid – sind Korrosionserscheinungen kaum zu vermeiden. Man kann zwar in dieser Hinsicht auf den wesentlich beständigeren V4A-Edelstahl zurückgreifen. Diese Materialvariante ist aber extrem teuer, und am sehr hohen Reinigungsaufwand ändert sich dennoch nichts“. Die Platten aus der TopLab® VERTICAL-Programm sind im Vergleich ideal, wenn es auf höchste Beständigkeit gegenüber Chemikalien und hochwirksame Reinigungsmittel ankommt. Dies ergibt sich grundsätzlich aus der Beschaffenheit des Materials, und wird durch das von Trespa entwickelte EBC-Verfahren (Electron Beam Curing – ElektronenstrahlHärtung) im Oberflächenbereich nochmals verstärkt.
EIN TREND, DER NICHT AUFZUHALTEN IST
Ralf Stahl kommentiert: „In der letzten 5-6 Jahren hat sich im Markt ein enormer Wandel vollzogen. Er ist nicht zuletzt von Trespa selbst ausgegangen, denn das Unternehmen hat es in Deutschland – und auch international – geschafft, sich im Bereich Labor und Reinraum ausgezeichnet zu positionieren. Das liegt gewiss an der Qualität der Produkte“.
Ralf Stahl ergänzt: „Dazu kommt die Tatsache, dass es selbst diejenigen inzwischen erkannt haben, die ich gern als ‘Edelstahl-Fetischisten’ bezeichne: Edelstahl war zwar 100 Jahre lang die Norm im Reinraum, aber heute gelten Trespa-Platten als interessante Alternative. Die entsprechenden Argumente sind einfach nicht von der Hand zu weisen“.
DIE DURCHREICHESCHRÄNKE: EIN PARADEBEISPIEL FÜR DIE VORTEILE DER TRESPA® TOPLAB®-PLATTE
Zu den Besonderheiten des Reinraumbereichs bei Ever Pharma gehört die Integrierung einer ganzen Reihe in Maßarbeit gefertigter Durchreicheschränke. Hier handelt es
sich um eine Entwicklung, die zunächst projektspezifisch erfolgte, inzwischen aber in das Kemmlit-Programm aufgenommen wurde. Ralf Stahl schildert die Besonderheiten dieser Durchreicheschränke: „Es handelt sich hier um ungewöhnlich komplexe Bestandteile der Einrichtung. In diesem Umfeld war Trespa® TopLab® im Vergleich zu Edelstahl nicht nur weitaus besser geeignet, sondern auch in Sachen Preis/Leistungsverhältnis extrem attraktiv. Man hätte zwar für diese Schränke durchaus Edelstahl verwenden können – es wäre jedoch sehr kompliziert und deswegen sündhaft teuer geworden“.
DAS ABSCHLIESSENDE FAZIT: EIN ERFOLG AUF DER GANZEN LINIE
Das Projekt wurde 2021 fertiggestellt, und die Gesamtlösung habe sich inzwischen in jeder Hinsicht bewährt, so Ralf Stahl.
„Der Kunde ist glücklich“, bestätigt er. „In Sachen Zweckmäßigkeit und Reinigung hat die Einrichtung alle Voraussetzungen erfüllt – und außerdem sieht sie hervorragend aus, was gewiss nicht schadet“. Auch für Kemmlit hat sich die Einrichtung des Reinraumbereichs bei Ever Pharma über das Projekt hinaus günstig ausgewirkt. Erst vor kurzem hat Kemmlit seinen Maschinenpark für die Verarbeitung von HPL nochmals deutlich erweitert. Vor diesem Hintergrund bot sich hier die Gelegenheit, neue Anwendungsbereiche für die TopLab®-Platten auszuloten und deren technische Potenzial höchst überzeugend zu demonstrieren. Dabei zeigt die Aufnahme der zunächst projektspezifischen Durchreicheschränke in das allgemeine Programm, dass die vielseitigen Möglichkeiten der TopLab®-Platte von Trespa noch lange nicht ausgeschöpft sind.