Health Center Hohenstein
Aussichtsreicher Vorstoß: das Gesundheitszentrum Hohenstein
Die Entstehungsgeschichte und die bauliche Gestaltung des PORT Gesundheitszentrums im schwäbischen Hohenstein bedarf einer kurzen Einführung. Das als Forschungsprojekt von der Robert Bosch Stiftung unterstützte Zentrum ist auf ineinandergreifende medizinische und soziale Leistungen auf neuestem Stand ausgerichtet – einschließlich online-basierter eHealth-Betreuung. Parallel wurde Wert darauf gelegt, das PORT Gesundheitszentrum in seinem regionalen Umfeld besonders fest zu verankern. In mehrfacher Hinsicht handelt es sich um ein Pilotprojekt, das für derartige Einrichtungen neue Wege in Sachen Patientenbetreuung, räumliche Gestaltung und allgemeines Konzept aufzeigt. Das Projekt schafft außerdem attraktive Arbeitsbedingungen für die Ärzte selbst – ein interessanter Nebeneffekt, denn in Deutschland lassen sich junge Mediziner ungern in ländlichen Gegenden nieder. Dadurch ergibt sich vielerorts ein chronischer Ärztemangel.
Nachhaltigkeit und soziale Relevanz auf einen Nenner gebracht
Das von SchwörerHaus, dem wohlbekannten Spezialisten für Einfamilienhäuser in Fertigbauweise, gebaute und nun in Eigenregie verwaltete Zentrum zeichnet sich nicht zuletzt durch seine Nachhaltigkeit aus: Sowohl bei der modularen Holzbauweise als auch bei der Fassadenbekleidung aus Trespa®-Platten – die zu 70 % aus Naturfasern bestehen – kommen nachwachsende Rohstoffe mit niedrigem Bedarf an grauer Energie zur Anwendung.
SchwörerHaus begann 1956, in der ersten Phase des Wirtschaftswunders, sich mit dem Thema Fertighaus zu befassen. Das Familienunternehmen ist ein Paradebeispiel für den deutschen Mittelstand – qualitätsorientiert, innovativ, kundennah, und nicht erst seit gestern auch sehr umweltbewusst.
Das erfolgreiche Familienunternehmen mit Sitz in Hohenstein sah beim PORT Gesundheitszentrums die Gelegenheit, sich sozial sinnvoll vor Ort zu engagieren – und zugleich neue Märkte zu erschließen. Andreas Steiner, der Leiter Marketing, betont, Johannes Schwörer, der Geschäftsführer von SchwörerHaus, sei von dem Vorhaben auf Anhieb begeistert gewesen: Da ‘Gesund bauen’ zu den Kernwerten der Unternehmensphilosophie gehöre, lag es auf der Hand, diese außergewöhnliche Gelegenheit zur Optimierung der örtlichen Gesundheitsinfrastruktur wahrzunehmen. Ferner wollte Herr Schwörer die Gemeinde Hohenstein unterstützen, und auch den eigenen Mitarbeitern eine ausgezeichnete ärztliche Versorgung bieten können.
Stark im Kommen – die voll modulare Bauweise
Andreas Steiner geht auf die Innovationskomponente gezielt ein: »Der Markt für konventionelle Ein- und Zweifamilienhäuser ist zwar groß, aber dennoch begrenzt. Zudem zeichnet sich eine wachsende Nachfrage im modularen Bauen ab«.
Er fährt fort: »Dies hat nicht zuletzt mit einer Entwicklung zu tun, die international – und natürlich auch in Deutschland – rasch an Bedeutung gewinnt: das sogenannte ‘Tiny House’-Konzept. Als Alternative oder Ergänzung zu konventionellem Wohnraum ist es eindeutig im Aufwind. Dieser Ansatz, den wir unter dem Begriff ‘FlyingSpaces’ vermarkten, hat einen breitgefächerten Anwendungsbereich: als Anbau oder Aufstockung zur Erweiterung eines bestehenden Hauses – auch zur Unterbringung von Pflege- bzw. Betreuungspersonal für ältere Menschen – als schnell errichtetes und dennoch qualitativ hochwertiges Kompakt-Ferienhaus mit ausgezeichnetem Kosten/Nutzen-Verhältnis, und selbst als Hauptwohnsitz«. Die letztgenannte Option spreche diejenigen stark an, die treu dem ‘less is more’-Prinzip die konsequente Reduzierung auf das Wesentliche anstreben. Zugleich gehe es oft darum, jene langfristigen finanziellen Verpflichtungen auszuschließen, die beim Bau eines traditionellen Hauses oft unvermeidbar sind.
In all diesen Fällen erweist sich ein komplett modulares Bauprinzip als ideal. Eine von der Unternehmensberatung McKinsey 2019 veröffentlichte Studie unterstreicht dessen Vorteile: Eine solche Modularität verkürze die Bauzeit um bis zu 50 % und senke in manchen Fällen auch die Baukosten/m². Bei den FlyingSpaces von SchwörerHaus stellt das Know-how des Unternehmens zusätzlich sicher, dass der voll integrierte Modulbau aus Holz – die FlyingSpaces werden als komplett ausgestattete Einheiten geliefert und sind sofort bewohnbar – mit hoher Bauqualität und durchdachter, höchst individueller Ausstattung einhergeht. Andreas Steiner ergänzt: »Auch in puncto Energieeffizienz und Wärmedämmung entsprechen die Module unseren hohen Fertigbau-Standards. Wie jedes SchwörerHaus erfüllen sie die ‘KfW Effizienzhaus 55’-Anforderungen: Im Vergleich zur Referenz der Energieeinsparverordnung (EnEV) verbrauchen sie nur 55 % der Primärenergie, während der Transmissionswärmeverlust bei 0,7 des Referenzwertes liegt«.
ZukunftsperspektivenDurch und durch modular: Das Gesundheitszentrum zeigt den Weg auf
Franca Wacker, die unternehmensintern als Architektin tätig ist, oblag die Projektleitung für das Gesundheitszentrum. Sie betont: »Die Modularität der FlyingSpaces stellt eine optimale Ausgangsplattform für Anwendungen im gewerblichen Bereich dar – und das allein ist für uns ein weitgehend neues Geschäftsfeld, bei dem wir an bestehendes Know-how unmittelbar anknüpfen können. Daraus ergeben sich attraktive Synergiepotenziale«.
Die Modulbauweise steht beim PORT Gesundheitszentrum im Mittelpunkt: Der gesamte Komplex basiert auf dem modularen FlyingSpace-Konzept – wenngleich der erste Bauabschnitt aus Zeitgründen nicht komplett aus Fertigmodulen besteht. Ein Atrium mit ‘Piazza-Charakter’ zur geteilten Nutzung sowie ein gemeinsamer Eingangsbereich fungieren dabei als Verbindung zwischen den einzelnen Einheiten.
Franca Wacker kommentiert: »Jede Praxis ist in ihrem eigenen Modul untergebracht. Da es durchaus im Sinne der Einrichtung ist, das Zentrum flexibel um weitere Praxen ergänzen zu können, hat das modulare Prinzip den Vorteil, solche Ergänzungen schnell, einfach und wirtschaftlich zu ermöglichen«. Andreas Steiner fügt hinzu: »Die Erweiterung kann auch vertikal erfolgen, denn unsere FlyingSpaces können gestapelt werden. Die Module sind statisch auf eine dreistöckige Bauweise ausgelegt, und beim Gesundheitszentrum wurde von Anfang an die Erweiterung um einen 2. Stock in die Planung integriert – einschließlich des Treppenhauses und des Aufzugschachts.
Bekleidungsplatten von Trespa® – eine Entscheidung, die einfach Sinn ergibt
»Trespa®-Produkte waren mir von meiner früheren Tätigkeit bereits ein Begriff«, unterstreicht Franca Wacker. »Ich hatte mit Bekleidungsplatten von Trespa® in der Vergangenheit sehr gute Erfahrungen gemacht, und das Produkt gilt allgemein als dauerhaft, hochwertig und bewährt. Wir verarbeiten es hin und wieder auch bei unseren Ein-, Zwei- und Mehrfamilienhäusern, meistens um Materialkontraste oder Farbakzente zu schaffen. Da es jedoch um kleinere Flächen geht, liegen wir manchmal unter der Mindestmenge, und auch die Verfügbarkeit eines qualifizierten Verlegers kann sich als etwas problematisch erweisen. Zusammen mit unserem Großhändler thyssenkrupp Plastics wollen wir allerdings ausloten, wie man hier bessere Voraussetzungen schaffen könnte. Was außerdem bei Einfamilienhäusern für das Trespa® Meteon®-Programm spricht, ist der minimale Wartungsbedarf. Im Vergleich zu traditionellen Fassadenmaterialien bringen Trespa®-Produkte klare Vorteile. Die Bekleidungsplatten aus Hochdruck-Schichtpressstoff zeichnen sich durch Langlebigkeit, hohe Witterungsbeständigkeit und ausgezeichnete Farbstabilität aus. Die Platten müssen lediglich von Zeit zu Zeit gereinigt werden, und dazu reicht ein Gartenschlauch aus«.
Sie ergänzt: »Beim PORT Gesundheitszentrum war die Ausgangssituation natürlich eine andere. Faserzementplatten wären eine Alternative gewesen, aber der Umgang mit dem Material ist auf der Baustelle recht schwierig, und bei einer Vorfertigung im Werk – sie fand hier wohlgemerkt bei der Fassadenverkleidung nicht statt, aber wir wollen mittelfristig auch diesen Vorgang integrieren – können Beschädigungen auf dem Transportweg entstehen«. Andreas Steiner kommentiert: »Diesmal konnten wir die Module noch nicht komplett vorfertigen, weil der Bau unserer Produktionshalle für die FlyingSpaces damals noch nicht abgeschlossen war. Daran liegt es, dass die Bekleidungsplatten von Trespa® vor Ort verarbeitet werden mussten. Das wird sich jedoch in Zukunft ändern, denn bei den FlyingSpaces streben wir die größtmögliche Vorfertigungstiefe an«.
Franca Wacker fügt hinzu: »Die Unterkonstruktion der Fassade besteht beim Gesundheitszentrum aus Holz. Die Montage wurde von Holzbau Moser ausgeführt, einem Unternehmen aus Hirschfeld. Der Plattenzuschnitt und die Aufbringung erfolgten dann komplett auf der Baustelle. Die Entscheidung für eine Holzunterkonstruktion war richtig, und der gesamte Ablauf gestaltete sich problemlos. Daher wollen wir auch künftig daran festhalten, wenn wir die Module ab Werk mit Produkten von Trespa® bekleiden«.
Franca Wacker beschreibt detailliert, wie es zur Materialauswahl kam: »Wir bestellten bei Trespa eine ganze Reihe von Mustern zur Ansicht, und führten parallel einen ‘Zerstörungstest’ durch, den das entsprechende Muster unversehrt überstand. Außerdem wusste ich aufgrund meiner bisherigen Erfahrung, dass sich der Hochdruck-Schichtpressstoff, aus dem die Trespa® Meteon®-Fassadenplatten bestehen, beim Bohren, Schneiden und Schleifen günstig verhält. Das akkurate, saubere Fugenbild gehört m.E. ebenfalls zu den Vorteilen des Produkts. So gelang es uns schnell, auch unseren Geschäftsführer, Johannes Schwörer, zu überzeugen. Wir haben dann die zwei Plattenfarben gemeinsam mit ihm ausgesucht. Wir entschieden uns für einen Grauton in Schieferoptik zusammen mit dem punktuellen Einsatz von weißen Platten als seitliche Fortsetzung bei einem Teil der Fenster«.
Zukunftsperspektiven
»Generell können wir uns gut vorstellen, künftig alle Farben und Dekors des Trespa® Meteon®-Programms bei den FlyingSpaces anzubieten. Wir müssen allerdings gemeinsam mit unserem Plattenlieferanten einen Weg finden, das Problem der Mindestmenge aus der Welt zu schaffen. Wie bereits erwähnt, werden wir auch bei den konventionellen Fertighäusern damit konfrontiert. Gleichzeitig ist es für uns nicht denkbar, einen eigenen Lagerbestand einzurichten – erst recht nicht bei dem beträchtlichen Umfang des Trespa®-Programms!«. Franca Wacker betont: »Wir bieten bereits Fassadenbekleidungen von Trespa® – über die FlyingSpaces hinaus – sowohl für die Einfamilienhäuser als auch für die gewerblichen Objekte an. An uns soll es daher nicht liegen«.
Vielversprechender Ausblick für Trespa und SchwörerHaus
Die Rückmeldungen auf das fertige Projekt sind sehr ermutigend, und Franca Wacker betont, konkrete Anfragen seien bereits eingegangen. Sie fügt hinzu, auch das allgemeine mediale Interesse für das Konzept des modularen ‘Tiny House’ habe in den letzten 2-3 Jahren stark zugenommen. Dadurch gewinne das Baukonzept zusätzlich an Sichtbarkeit. Ferner stünde die Geschäftsführung positiv einer Erweiterung der Aktivität in der Form gegenüber, die das PORT Gesundheitszentrum angenommen hat.
Bei all den Variationen rund um die neuen FlyingSpaces, die demnächst wohn- bzw. nutzungsfertig vom neuen Werk zum Einsatzort transportiert werden – stellt eine Bekleidung mit Trespa® Meteon®-Platten eine ausgezeichnete Lösung dar. Franca Wacker kommentiert: »Für die Fassaden bieten wir eine große Bandbreite an Materialien an. Standardmäßig sind die Module verputzt, aber gegen Aufpreis ist so gut wie alles möglich, was auch für unsere Häuser angeboten wird – von Klinkerriemchen über Holz in mehreren Varianten bis hin zur gebäudeintegrierten Photovoltaik«.
Sie fasst zusammen: »Innerhalb dieser Materialauswahl liegt Trespa gut im Rennen: Die Vielzahl an Farben, Dekors und Oberflächenvarianten entspricht durchaus dem Ziel unseres Unternehmens, höchst individuelle Ausstattungsmöglichkeiten zu bieten. Außerdem tragen die Haltbarkeit und die Widerstandsfähigkeit der Trespa®-Platten dazu bei, die SchwörerHaus-typische Qualität auch bei den FlyingSpaces langfristig sicherzustellen. Daher ist das Potenzial für eine Intensivierung der Zusammenarbeit mit Trespa eindeutig vorhanden«.